Wandelwonne - ein Weg des Weibes
„Sie strahlen…“, sagt sie. Und ich fühle die Freude, dass es stimmt. Vor ein paar Monaten saß ich bei ihr und nichts ging mehr. Ein Häufchen Elend- völlig überfordert mit dem plötzlichen Wandel.
Auch wenn ich wusste, dass ich mitten in den Wechseljahren bin, war der rasche Sprung, den mein System machte nicht abzusehen.
Ich kannte kaum noch etwas von dem, was mir jeden Tag in mir begegnete.
Es schrie in mir Tag um Nacht und ich verstand mich nicht.
Kein Zyklus mehr. Kein Blut mehr.
Leben ohne Bluten?
Ausgeblutet?
Unvorstellbar.
Heute ist Ruhe in mir. Und Staunen und Dankbarkeit. Ich werde runder und runder, die Zahl auf der Waage steigt und mein Körper wird einer Birne gleich. Vorbei die Zeiten, wo etwas meckerte, ich müsse dünner sein. Vorbei die Zeiten, wo rund aneckte. Genießerisch entdecke ich die Rubensfrau in mir. Was für ein Wandel. Ich genieße die Kraft, die im Neuen erblüht.
So schön ist es zu runzeln und dabei zu schmunzeln.
Da ist eine Freude im Körper.
Endlich satt.
Etwas in mir ist plötzlich satt.
Das hormonelle System ist das erste Mal in meinem Leben wirklich ausgeglichen.
Und alle anderen Systeme atmen auf und ziehen mit.
Hinein in die Balance.
In eine ungenannte Freiheit.
In eine feine wilde Kraft.
Alle Sinne sind am Start.
Mit einem seligen Lächeln.
Strahlen.
So einfach, wenn wir satt sind.
Wonach hungert dein Körper heute?